Servus und Moin, irgendwo dazwischen im niedersächsischen Flachland, wurde 2002 ein Kind geboren. Man gab ihm den Namen Lucio und setzte damit den Grundstein. Schon bei der Geburt konnte Lucio einen Oberschenkel-Durchmesser aus der Kategorie „Wanderbeine“ vorweisen und tat sich nicht ganz so einfach damit, das Licht der Welt zu erblicken. Wanderbeine legen den Grundstein, als 8-Jähriger ist der Familienurlaub in den Alpen aber trotzdem weder Spaß noch war zu diesem Zeitpunkt eine „Wanderkarriere“ greifbar. Kurz gesagt, es ist ein Horrortrip am Rande der kindlichen Belastungsgrenze, die im Jahre 2010 noch gleich Null betrug. Der Sturz ins Kuhgitter erhellte damals weder die Stimmung, noch machte die Szene Hoffnung auf eine Annäherung an jegliche Art der Bewegung. Schließlich war es auch gar nicht so einfach, den Knöchel trotz Biegens und Wankens aus den bösen, bösen Gittern am Boden zu befreien.
Lesen…oder doch lieber nur lauschen?
Und da stehe ich jetzt, 14 Jahre später, auf einem über 3.500 m hohen Gipfel und blicke über ein Bergpanorama, das keine Wünsche offen lässt. 22 Jahre bin ich mittlerweile alt, die Berge sind mit der Zeit zu meinem zweiten Zuhause geworden, das Reisen eine Erfüllung und das Wandern zur Lieblingsbeschäftigung. 2018 kam mein Instagram-Account dazu, der erst eine ungeordnete Content-Schleuder war und sich seit 2021 vor allem in eine Richtung entwickelte. Ich will Menschen nach draußen bewegen. Ich möchte motivieren, Geschichten erzählen und den Blick aufs Leben positiver gestalten. Ich möchte zeigen, wie schön der Tag sein kann, wenn man über die Türschwelle hinaustritt und Neues erkundet. Trotzdem wusste auch ich nach dem Abi 2021 wirklich so absolut überhaupt nicht, wie ich die neue Türschwelle und den neuen Lebensweg meistern sollte. Ja, was war der überhaupt? Also probierte ich mich aus, machte ein freiwilliges soziales Jahr, arbeitete für sechs Wochen auf einer Almhütte, um dann mit dem Grundschullehramtsstudium zu beginnen.
Zwei Wochen hielt ich es aus. War extra für mein Studium nach Norddeutschland umgezogen, hatte eine eigene Wohnung … und merkte sofort, da ist was verkehrt dran. Viele Tränen wurden vergossen, das Studium konnte ich nicht ernst nehmen, weil ich wusste, dass es zu diesem Zeitpunkt falsch war. Und ja, man kann alles durchziehen, und wahrscheinlich hätte ich das zu einem anderen Zeitpunkt meines Lebens auch getan, aber nein – Kopf und Herz sagten etwas anderes. Aber was genau? Ich glaube heute, dass ich raus musste. Ich hatte zum Zeitpunkt des Studiums in Vechta nicht die Erfahrungen gemacht, die ich gebraucht hätte, um das allein durchzuziehen. Ich wollte doch die Welt sehen, ich musste die Welt sehen. 13 Jahre Schule und immer in einem System, wie soll man sich da als junger Mensch entscheiden können, was danach das Richtige ist? Ich brauchte einfach Zeit für mich selbst, für die Seiten in mir, die ich noch gar nie herausgefordert hatte.
Also volles Kommando zurück in die Heimat. Meine armen Eltern. Zu dem Zeitpunkt dachte ich sogar, dass eine Therapie vielleicht das Beste für mich wäre. Ehemalige Klassenkameraden begannen ihr drittes Semester an den Unis, und Lucio hing in der Luft, wusste gar nichts und heulte, wenn er darauf angesprochen wurde. Aus heutiger Sicht ist diese Zeit wohl die lehrreichste, die ich in meinem Leben bisher machen durfte. Später ist man immer schlauer, so heißt es … in diesem Fall stimmt das aber zu 100 %. Ich begann ein Praktikum bei einem Radiosender. Medien und vor allem Radio hatten mich neben der Idee vom Lehrerwerden schon immer begeistert, und vielleicht sollte der Weg ja tatsächlich in eine andere Richtung gehen. Manchmal glaube ich sogar an Schicksal, und siehe da, ich fühlte mich so wohl, dass ich gleich im Anschluss, im Februar 2023, ein weiteres Praktikum bei einem niedersachsenweiten Sender anhängte.
Danach erfüllte ich mir den Traum, nicht die Welt, aber Europa zu bereisen. Ich festigte von Reise zu Reise immer mehr den Gedanken, jetzt tatsächlich Radiomoderator werden zu wollen und ein Journalismus-Studium im Herbst zu beginnen. Und das kannte ich nicht von mir, allein der Gedanke, jetzt eine Zukunftsvorstellung zu haben, ließ die stark zugenommenen Selbstzweifel des Winters vergehen. Ja, das Reisen löste den, ich nenne es gerne, „behüteten Knoten“. Denn ich reiste fast immer alleine. Lange war das die Horrorvorstellung, denn wenn man mit Ach und Krach gerade so durch die Englisch-Abiklausur kommt, liegt nahe, dass mir Fremdsprachen nicht ganz so leichtfallen. Aber nicht nur die sprachliche Barriere galt es zu überwinden, vor allem die psychische Barriere. Was ist, wenn etwas ist? Was mache ich, wenn? Alles Fragen, die ich ablegte und einfach loszog. Ganz ehrlich, macht’s! Es waren die schönsten Monate meines Lebens und vor allem ein ganz großer Löffel Seelenbalsam. Ob der erste 3.000er im Ötztal, die Strandabende in Griechenland oder Höhlentouren in Utrecht – alles machte mich stärker, vor allem, weil ich es allein machte. Besonders in Erinnerung bleibt mir die einwöchige Weitwanderung. Ein Leben aus dem Rucksack und die ganze Zeit auf sich selbst gestellt – genial, genau mein Ding! Mein Selbstbewusstsein hat in der Zeit so einen Sprung nach vorne gemacht. Ich ertappte mich, als ich während der Tramuntana-Wanderung auf Mallorca aufs offene Meer blickte und mir einfach selbst sagte: „Ich habe es einfach gemacht!“
16 europäische Länder bereiste ich bis in den September 2023 hinein. Und dann durfte mein inneres Kind Ruhe finden. Nicht für immer, völlig klar, aber ich war jetzt bereit für einen neuen Lebensabschnitt. Im August hatte ich bei Starkregen im Ein-Personen-Zelt auf einem Campingplatz in Slowenien die Nachricht erhalten: Wir freuen uns, Ihnen mitteilen zu dürfen, dass Sie einen Studienplatz im Wintersemester 2023/24 für den Bachelor Journalistik erhalten.
Das innere Kind hat Ruhe gefunden, ausgerechnet in Bayern. Im Altmühltal lässt es sich gut leben, ich fühle mich wohl, und die Berge sind auch nicht mehr so weit weg. Sogar Tagestrips sind von hier möglich. Aus der niedersächsischen Heimat ist das undenkbar gewesen. Und damit hat sich meine anfängliche Sorge auch nicht bestätigt, dass Studium und Abenteuer nicht zusammenpassen. Mittlerweile bin ich im dritten Semester und studiere das genau Richtige. SocialMedia und Uni funktionieren nebeneinander, irgendwie. Die Freude an der Sache bringt mich durch die arbeitsreicheren Tage, oder Zartbitterschokolade, ganze Tafeln, oder so … hier passt’s, und auch das WG-Leben taugt mir gut.
Und wenn mich jetzt nochmal wer fragen würde: „Lucio, hast du dein Leben unter Kontrolle?“, dann würde ich antworten: „Nein, aber ich bin glücklich.“
Ich sage das nicht, weil ich in irgendeiner Form dafür Applaus abräumen möchte, ich sage das, weil dieser etwas längere und definitiv nicht „geradlinige“ Weg mich genau zu dem geführt hat, was ich liebe. Was heißt überhaupt `geradlinig´ heutzutage? Deppat, völlig egal. Probiere dich aus und nimm dir die Zeit, die du brauchst. Wichtig ist für mich, dass jede/r dann ihren/seinen individuellen Weg findet und etwas macht, das sie/ihn erfüllt. Nicht alle können als Influencer in Dubai leben und ihr eigenes Ding durchziehen. Davon lebt die Gesellschaft nicht. Aber sich die Zeit zu nehmen, die man individuell für richtig hält und auch braucht, sehe ich als notwendig und richtig an. Nur weil man es anders macht, heißt es nicht, dass es falsch ist. Andere Persönlichkeiten, andere Wege. Mein Papa meinte vor Kurzem zu mir: „Ich wünschte, ich hätte dich in Vechta direkt wieder mitgenommen, als du auf dem Bett begonnen hast zu weinen.“
Ich habe geantwortet: „Nein Papa, weil dann wäre ich jetzt nicht so glücklich, wie ich es bin.“ Und davon bin ich überzeugt. Die Zeit hat mich zu hinterfragen gelehrt und mich stärker gemacht. Ich habe jetzt ein Ziel vor Augen, sowohl beruflich das Ziel des Moderators in Radio und TV, als auch hobbymäßig über Instagram und diesen Blog Menschen zu inspirieren. Und jedes Mal schmunzele ich bei dem Gedanken daran.
Ich möchte, dass mehr Menschen positiv auf den Alltag blicken, die Chancen des Lebens nutzen und sich mehr darüber im Klaren sind, dass jeder Tag so besonders ist, sobald wir gesund und munter aufwachen. Natürlich lässt sich das immer leicht sagen und niemals kann man alle persönlichen Schicksale und Probleme abbilden, aber jeder sollte für sich persönlich erkennen, dass es sich lohnt, das eigene Leben in die Hand zu nehmen. Das muss ich auch noch üben, aber ich würde behaupten, dass es schon ganz gut funktioniert. Mach das Bergabenteuer mit deinen Freunden, geh auf Solotrip und probiere einfach mal was Neues aus! Ich wette, vor deiner Haustür gibt es Orte, die du schon immer mal besuchen wolltest, aber der Schweinehund hat sich eine Ausrede gesucht. Mach es jetzt!
Wenn ihr bis hierher gelesen habt, dann ist das schon mal echt sehr cool. Instagram ist mir etwas zu kurzlebig und zu schnell, deswegen gibt’s für umfassende Reiseberichte, Wanderungen, Unterkünfte und Berggeschichten jetzt abnachdraussen. Ein Safe-Place, so plane ich es. Eine Fernreise, weg von politischen Sorgen, Krisen und Problemen. Hier soll die Natur im Vordergrund stehen und ein bisschen auch ich, der mit seinem Energiepensum hier hoffentlich ein bisschen Spaß macht. Kommt mit auf ehrliche Abenteuer und energiegeladene Erfahrungen.
Euer
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